Spätsommer im Adler
Spätsommer im Adler
Liebe Adler-Freundinnen und -Freunde
Nach einem verhaltenen Sommer hatten wir mit einer afghanischen Verlobungsfeier einen schönen und intensiven Abschluss – dabei wurde auch der Innenhof zu einem belebten Versammlungsort und Spielplatz umfunktioniert. Schaut wie schön:



Nach einer langen Sommerpause starten wir ab Dienstag, 23. August in die Adler-Saison 2022/23. Wir freuen uns, sind doch in der Zwischenzeit einige Programmpunkte zusammengekommen, die euch interessieren dürften.
Vorher aber ein paar Bemerkungen zur Speisekarte: Ihr wisst, das Gastro-Business ist kein Zuckerschleck und eine Küche rentabel zu betreiben geht nur, wenn genügend Gäste da sind, die essen wollen. Wir haben entschieden, vorderhand ohne festangestellten Koch zu arbeiten.
Das heisst aber nicht, dass der Küchenherd kalt bleibt, oh nein. Wir werden die ganze Woche von Dienstag bis Samstag eine leckere kleine Karte anbieten. Für den Gluscht bieten wir Salate mit selbstgemachten Dressings, Panini mit selbstgemachtem Röstgemüse, Käse- und Adlerplättchen an, für den grösseren Hunger nahrhafte Suppen, Eintöpfe und Schnipo. Dazu gibt es das sagenhaft gute hausgemachte Sauerteigbrot oder Focaccia und leckere Desserts. Wir werden laufend variieren, schauen, was die Saison und unsere Lieferant*innen präsentieren und passen an. Wenn sich grössere Gruppen anmelden, bieten wir unsere befreundeten Köche und Köchinnen auf. Wir starten mit Joe, der uns am Donnerstag, 25. und Freitag, 26. August bekocht. Bitte reservieren.

Übrigens: Am Samstag, 27. August unterstützen Joe und Sandro uns am Foodfestival „z’ämme ässe“ im Freibad Mooshüsli, wo wir einen Essstand betreiben. Kommt vorbei und lasst euch von aromatischen Düften und stimmungsvoller Musik verwöhnen. Jede Portion am „z’ämme ässe“ wird maximal 5 Franken kosten, so dass man sich ein Mehrgangmenü nach eigenem Gusto zusammenstellen kann: Hier klicken
Vom Donnerstag, 8. bis Samstag, 10. September kocht uns Leonardo eine Tavolata. Bitte reservieren.

Kurz vor der Sommerpause lud Beat Portmann den begnadeten Singersongwriter aus Stans, Michael Leuthold (Feather & Stone), zum Werkstattgespräch und die Zuhörer*innen betraten ein gleichermassen emotional tiefes wie auch beschwingtes Folkuniversum.


Die nächsten Engelsaalsessions sind bereits terminiert: Am Donnerstag, 29. September ist Simon Birrer alias Long Tall Jefferson Gast bei Beat Portmann. Wir sind happy, den mittlerweilen gut etablierten Singer-Songwriter und „lucky guy“ im Adler begrüssen zu dürfen und freuen uns auf die gewohnt intime Atmosphäre und „Musik mit besonderem Herzton“ (Pirmin Bosshard).

Für die vierte Engelsaalsession vom 27. Oktober hat Beat Portmann endlich einen weiblichen Gast gewinnen können: Die Songwriterin Anna Mae wird countryeske Americana und weite Ausblicke in den Engelsaal tragen.
Doch wir greifen vor.
Ein musikalisch-lyrischer Cocktail wird uns am Freitag, 9. September serviert. Mit Schalk und Poesie pulsen LAUTER LUISEN virtuos durch den Tag – oder ist es Nacht? – auf der Suche nach des Katers Gegenmittel. Lebensweisheiten, Alpträume oder eine Frühlingsfahrt ins Blaue werden mit jazzigem Akkordeon, mit Hochgeschwindigkeits-Beinxylofon oder Euphonium à la Tom Waits zum angenehmen Antidot. Lyrik von Hilde Domin, Kurt Marti und Rose Ausländer sowie Anagramme von Anna Isenschmid und Heini Gut werden zum Katerznacht serviert. Konzertstart: 20.30 Uhr. Eintritt: CHF 20 (nur Abendkasse, kein Vorverkauf).

Abends drauf, am Samstag, 10. September servieren Mara & Friends ein Stilmix mit Zutaten aus vielen musikalischen Küchen. Das Rezept ist immer schlicht. Kein Firlefanz und keine special effects. Da ist Maras Stimme, mal mit einem Hauch Jazz, mal mit souligem Timbre, mal folkig und mal poppig locker, gewürzt mit einem meist akustischen Set, leicht verdaulich und ohne fette Soundsauce. Einige Covers sind mit im Programm und grosse Frauenstimmen werden geehrt und gefeiert, genauso wie eigene Songs, welche Geschichten aus dem Alltag erzählen. Fadengrad und off the beat, die Band mags abwechslungsreich und spielt sich mit Lust durch die verschiedenen Stile und Epochen. Als Special Guest wird Manuel am Piano die Band bereichern. Konzertstart: 20.30 Uhr. Eintritt: Topfkollekte

Am Freitag, 23. September werden sechs Jungs aus Sursee den Engelsaal in einen Juke Joint im Mississippi Delta verwandeln. Juke Joints waren Kneipen für Afroamerikaner, meist am Rande von Baumwollplantagen gelegen, hier hat sich der Deltablues entwickelt, der wiederum durch weisse Bluesenthusiasten im grossen Stil popularisiert und ihre Plattenfirmen kommerzialisiert wurde. So sind wir mitten in der Sommerlochdebatte 2022 über kulturelle Aneignung. Wer nun immer noch meint, der Blues sei von den Rollings Stones erfunden worden oder der Rock’n Roll von Elvis, darf gern nach dem Konzert der JUKE JOINT BLUES MOB-Truppe mit den versierten Musikern ein paar klärende Worte wechseln. Zuerst aber zuhören: Hier wird der Blues der Südstaaten zelebrieret, mal stampfend wie ein Dampfschiff, mal wehmütig wie ein liebeskranker Alligator. In Blues they trust… so do we. Konzertstart: 20:30 Uhr. Eintritt: Topfkollekte

Ebenso aus Luzern kommt das Quartett des Schlagzeugers und Sängers Pirmin Setz. Im Zusammenspiel mit Akkordeon (Katrin Wüthrich), Klarinette & Saxofon (Philipp Z’Rotz) und Kontrabass (Peter Gossweiler) kreiert die Band BELLE AFFAIRE am Freitag, 30. September eine akustisch feine Musik, die zwischen Chanson und mediterraner Folklore changiert. In dieses spannungsreiche Umfeld passt die rauchig-dunkle Stimme von Setz ganz wunderbar, gibt er seinen Liedern damit doch einen geheimnisvollen und auch sinnlichen Anstrich, bei dem so etwas wie Jazz nur noch eine der Nuancen ist. In gewisser Weise erinnert diese lebhafte und intelligent arrangierte Musik in ihrem Charakter an die Arbeiten von Serge Gainsbourg oder von René Aubry. Konzertstart: 20.30 Uhr, Eintritt: CHF 20.- (nur Abendkasse, kein Vorverkauf).

Und zum Schluss noch dies: Vielleicht gründen wir einen Förderverein für den Erhalt des Engelsaals und der kulturellen Anlässe im Gasthaus Alder. Ein paar verwegene Quartierbewohner*innen sehen darin eine Chance, dem gebeutelten Adlerteam unter die Arme zu greifen. Ihr hört von uns.
Link zum Lied von Mani Matter «mier hei e Verein»