Der Juli im Adler

Liebe Adler Freundinnen und Adler Freunde

Es ist zum Davonlaufen. Die Gaststube blieb im Sommermonat Juni meist leer. Wir wussten ja, dass es kein einfaches Unterfangen sein wird, aber gleich so? Und doch hatten wir alle Hände voll zu tun. Der Engelsaal im hinteren Teil des Adlers beginnt zu brummen, die Leute lieben dieses angebaute Stück und buchen den Saal für ihre Klassenzusammenkünfte, Verlobungsfeiern und Generalversammlungen. Und dann finden regelmässig Gigs statt, die offen für alle sind.

Wir starteten mit der Tanzkater-Disco in den Juni. Der Engelsaal wurde in eine Art Teenie-Zimmer der 80er Jahre verwandelt – mit Postern von Madonna und Prince und Lava-Lampen vom Feinsten – spooky. Die Meute zeigte sich tanzfreudig und sogar einzelne Stammgäste verliessen den Stammtisch, um die Hüften zu schwingen. Herzlichen Dank an Marja, Gabi, Peter und Cyrill für das schöne Fest. Hoffentlich machen sie das wieder mal! Danke auch an Cordula, die spontan als Barfrau eingesprungen ist. Sie meinte, wir könnten sie jederzeit wieder anfragen, einzig bräuchte sie ein Lämpchen an der Bar. Das werden wir gerne montieren.

In berührende und hochmusikalische Folkwelten entführten uns CARDHU TREE – Die Stimme Kathrin Künzis klar wie frisches Wasser, die Violine von Vincent Millioud magisch und der Bass von Emanuel Schnyder galoppierend und tanzend – ein Geschenk.
Da weisen wir gerne auf ihr nächstes Konzert in der Bettstatt Bar an den Neustadtstrasse in Luzern vom 8.9.22 hin. Gehet hin und geniesst.

Dann die Teilnahme am Rooftop-Day, wo wir den aus der Zeit gefallenen Durchgangshof endlich zum Leben erweckten. Aus der Gerliswilstrasse kommend, katapultiert es dich hier im Nu in ein neapolitanisches Gässchen oder einen Innenhof in Durres. Es geht ein angenehm kühles Windchen, die lärmende Strasse rückt verdientermassen in den Hintergrund, es liegt ein Hauch von Nostalgie in der Luft. An diesem Tag entschied Joe spontan, die Küche nach aussen zu verlegen und nahm die Feuerschale von Andy und Eva in Betrieb. Wir illuminierten die Wände mit Farben und lebendigen Bildern und genossen den neuen Raum.

Hier sei noch auf die aktuelle Karte hingewiesen: Rosario wollte nicht einfach die Speisen seines Sohnes Joe nachkochen, sonder lieber seine eigenen Handschrift hinterlassen: Sommerkarte

Gefühlte zehn Jahre sind THE DIRTY BLUE ROOTS nicht mehr aufgetreten, dass sie aber regelmässig zusammen spielen, merkte man sofort und so war es eine grosse Ehre, dass die Band für ihr erstes Konzert in neuer Besetzung und überhaupt nach so langer Zeit bei uns im Adler aufspielte. Sie hatten angekündigt, dass sie einige Cover-Perlen aber auch eigene Stücke darbieten würden. Das Publikum war sich unisono einig: die eigenen Stücke haben klar herausgestochen. Das Probelokal von The Dirty Blue Roots, ein Stall in Neuenkirch, möge als Kreativwerkstatt viele neue Stücke hervorbringen! Hoffentlich auf bald wieder im Adler.

Schön auch, dass sich an diesem Abend bereits eine weitere Band angekündigt hat. Sie seien zwar noch nicht online auffindbar, aber dieser herrliche Saal, den sie gar nicht kannten (einer ein Emmenbrückener!) sporne sie an, mit ihren Stücken fürschi zu machen und kommenden Herbst ihre Feuertaufe zu haben. Wir sind gespannt auf STEAMING MAD, eine lokale Heavy-metal-trash Band mit sehr viel Vorfreude. 

Nach dem Abbau der Bühne am folgenden Tag haben die fünf Musiker uns geholfen, aus dem Engelsaal ein Kino zu machen und 80 Stühle vom Keller hochgeschleppt. Vielen Dank an Didy, Chris, Stef, Timon und Adem für diesen doppelten Einsatz für den Adler.

Die 80 Plätze haben dann aber nicht gereicht. Es kamen 120 Leute, die den neuen Dokumentarfilm über Jakob Schmidli sehen wollten. Auch einige Gaugewäudler-Gugger wollten wissen, was denn damals tatsächlich im berüchtigten Galgenwald geschehen war, und so transportierten wir weitere 40 Stühle in den Engelsaal – wo drückend heisse Temperaturen herrschten – grenzwertig, vielleicht zum Film passend. Trotzdem, die tapfere Gästeschar fächerte sich beharrlich Luft zu, folgte der sehr schön gemachten Doku, lauschte den Erläuterungen von Anton Schwingruber und genoss anschliessend ein simples Ketzerznacht in der Gaststube und im kühlen Innenhof. Dank an Fredy für die Initiative und Toni für seine so unkomplizierte, lustvolle Geschichtsvermittlung.

Wie im letzten Brief bereits angekündigt, gehen wir in die Sommerpause. 

Vom Montag, 11. Juni bis und mit Montag, 22. August ist der Adler zu. 

Einzig findet am FR 15., SA 16. und eventuell am SA 23. Juli im Engelsaal ein Floh- und Antikmarkt statt. Die Gaststube ist geschlossen, nehmt den Eingang im Hof rechts. Vielleicht findet der eine oder die andere von euch eine Rarität?
Auf ein Highlight aber sei noch hingewiesen: Bevor wir die Türen schliessen, findet die zweite ENGELSAALSESSION statt. Wir freuen uns riesig, dass der Gastgeber Beat Portmann den Stanser Singer-Songwriter Michael Leuthold (Feather & Stone) für die Session gewinnen konnte. 

Am Donnerstag, 30. Juni um 20 Uhr startet das Werkstattgespräch mit Musik. Hier weitere Infos und Links: 2. ENGELSAAL-SESSION 

Übrigens, im Vorfeld oder auch dazu, könnt ihr leckere Fleischbällchen an Sugo, made by Sandro Bieri geniessen!

Wir wünschen euch einen schönen Sommer und freuen uns, euch ab Dienstag, 23. August wieder zu begrüssen und zu bewirten.

Euer Adler Team.